Unerfüllter Kinderwunsch: Hormonelle Ursachen und Behandlung

Im Rahmen der IMI Basisdiagnostik wird sowohl bei der Frau als auch beim Mann eine Blutabnahme durchgeführt. Dies ist sehr wichtig, da die Ursache für unerfüllten Kinderwunsch dadurch häufig bereits geklärt werden kann, da bestimmte Blutparameter bzw. Hormone Hinweis auf zu Grunde liegende Störungen im Körper geben können.

Im Blut sind Hormone in bestimmten Mengen enthalten. Wenn sich die Hormonwerte verändern, kann dies Aufschluss über den Gesundheitszustand eines Menschen geben. Verschiedene Hormone stehen in direktem Zusammenhang mit Problemen welche eine Schwangerschaft verhindern können (z.B. fehlender Eisprung) bzw. beeinflussen die Wahrscheinlichkeit durch indirekte Störung negativ (z.B. Schilddrüsenerkrankungen).

Bei der Frau werden im Rahmen der IMI Basisdiagnostik die Hormone

  • FT3
  • FT4
  • Östradiol
  • Progesteron
  • Androstendion
  • Testosteron
  • TSH
  • FSH
  • LH
  • Prolactin
  • Anti-Müller-Hormon
  • sowie das Sexualhormon bindende Globulin abgeklärt.

Hierbei ist zu beachten, dass die Blutabnahme zwischen dem 2. und 5. Zyklustag erfolgen sollte.

Beim Mann sind es:

  • Testosteron
  • TSH
  • FSH
  • LH
  • sowie Prolactin.

Der Zeitpunkt der Blutabnahme spielt beim Mann im Gegensatz zur Frau keine Rolle.

Hormonwerte, die vom Normbereich abweichen müssen nicht zwingend auf eine Erkrankung hinweisen, können aber sehr häufig aufschlussreich sein. Was genau diese Werte aussagen können und welche Referenzwerte den Normbereich kennzeichnen, soll die folgende Tabelle genauer aufschlüsseln.

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Normbereiche für die Frau:

Hormon & Funktion Zeitpunkt der Messung Normbereich (nach LABORS.AT) Beispiele für Ursachen/Auswirkungen bei Abweichungen
Androstendion

Sexualhormon mit vermännlichender Wirkung

Frauen vor der Menopause 0,4-3,4 ng/ml Erhöhter Wert:

PCO Syndrom oder männlicher Behaarungstyp, Adipositas, Schwangerschaft

Verminderter Wert:

Medikamente (z.B. Cortison, Clomifen), Ovarialinsuffizienz

 

Follikstimulierendes Hormon (FSH)

Steuert die Funktion der Eierstöcke, d.h. die Hormonproduktion (Östrogen /Progesteron und den Monatszyklus sowie die Eizellreifung

 

1. Zyklushälfte 3,5-12,5 mU/ml Erhöhter Wert:

Eierstocktumor, PCO-Syndrom

Verminderter Wert:

Stress, Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse, Magersucht

Beim Eisprung 4,7-21,5 mU/ml
Nach dem Eisprung 1,7-7,7 mU/ml
Luteinisierendes Hormon (LH)

Steuert die Funktion der Eierstöcke, d.h. die Hormonproduktion (Östrogen /Progesteron und den Monatszyklus (löst den Eisprung aus)

1. Zyklushälfte

 

2,4-12,6 mU/ml Erhöhter Wert:

Eintreten der Wechseljahre, funktionsschwache Eierstöcke, bevorstehender Eisprung

Verminderter Wert:

Erhöhtes Prolaktin (Hyperprolaktinämie),

Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe)

Beim Eisprung 14,0-96,0 mU/ml
2. Zyklushälfte 1,0-11,4 mU/ml
 

Östradiol (E2)

Wichtigstes weibliches Geschlechtshormon für die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale, das monatliche Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und das Knochenwachstum

 

1. Zyklushälfte 26,7-156 pg/ml Erhöhter Wert: bevorstehender Eisprung

Verminderter Wert: funktionsschwache Eierstöcke, Zyklen ohne Eisprung (Anovulation)

Beim Eisprung 48,1-314 pg/ml
2. Zyklushälfte 33,1-298 pg/ml
 

Progesteron

Fördert das Zustandekommen einer Schwangerschaft: Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung, wichtig für das Gedeihen einer Schwangerschaft

 

1. Zyklushälfte 0,057-0,893 ng/ml Erhöhter Wert:

Tumor der Eierstöcke, Schwangerschaft

Niedriger Wert:

Magersucht, Beginn der Wechseljahre

Beim Eisprung 0,121-12.0 ng/ml
2. Zyklushälfte 1,83-23,9 ng/ml
Prolaktin

Fördert das Wachstum der Brustdrüse in der Schwangerschaft und die Milchbildung in der Stillperiode

Jederzeit 6,0-29,90 ng/ml  Erhöhter Wert: Schwangerschaft, Hyperprolaktinämie, Stress

Niedriger Wert:

Wechseljahre, Hirnanhangsdrüsenunterfunktion, Medikamente (z.B. Antidepressiva, Antihistaminika)

 

 Sexuahormon bindendes Globulin (SHGB)

Ist ein Transportprotein für Sexualhormone (Testosteron/Östradiol)

Frauen (prämenopausal) 26-110 nmol/l Erhöhter Wert: Schwangerschaft, Leberfunktionsstörungen, Eierstocktumor

Erniedrigter Wert:

PCO-Syndrom, starkes Übergewicht

 Gesamt-Testosteron

Ist das bedeutendste männliche Geschlechtshormon, kommt aber in geringen Mengen auch bei der Frau vor – gilt dann als Zeichen der Vermännlichung und führt zum Ausbleiben der Regelblutung

 

Jederzeit 0,084-0,481 ng/ml Erhöhter Wert:

PCO-Syndrom, Tumor der Eierstöcke

Verminderter Wert:

Drogenmissbrauch, Magersucht

 Thyreotropin (TSH)

Fördert die Hormonproduktion, Hormonausschüttung und das Wachstum der Schilddrüse

Jederzeit 0,30-4,00 µU/l Erhöhter Wert: Schilddrüsenunterfunktion

Verminderter Wert:

Schilddrüsenüberfunktion

Freies Thyroxin (fT4)

Schilddrüsenhormon

Jederzeit 0,8-2 ng/dl Erhöhter Wert: Schilddrüsenüberfunktion

Verminderter Wert:

Jodmangel oder Schilddrüsenunterfunktion

Freies Trijodthyronin (fT3)

Schilddrüsenhormon

Jederzeit 2,5-6 ng/l Erhöhter Wert: Schilddrüsenunterfunktion

Verminderter Wert:

Schilddrüsenüberfunktion

Anti-Müller-Hormon (AMH)

 Gibt Aufschluss darüber, wie viele Eizellen eine Frau produziert („Eizellreserve“)

Jederzeit 0,8-5,20 ng/ml Erhöhter Wert:

PCO-Syndrom, fehlender Eisprung (Anovulation)

Verminderter Wert:

Eingeschränkte Eizellreserve bzw. schlechtes Ansprechen auf ovarielle Stimulation

Bestimmung der Eizellreserve mittels Anti-Müller-Hormon (AMH)

Bei Kinderwunsch zeigt der AMH-Wert die Eizellreserve an. Es wird in den Eizellen, die im Eierstock heranwachsen, gebildet. Fruchtbare Frauen haben eine hohe Anzahl an Eizellen in den Eierstöcken und somit einen hohen AMH-Wert. Anders gesagt: Je niedriger der AMH-Wert, desto geringer die Eizellreserve.

Der persönliche Eizellvorrat ist angeboren und kann nicht beeinflusst werden. Wie schnell sie verbraucht ist hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Lebensalter
    Der AMH-Wert sinkt ab Mitte 20 kontinuierlich ab, mit 37 liegt er schon im kritischen unteren Bereich.
  • Alter bei der ersten Regelblutung
    Mädchen, die ihre erste Periode nach dem 14. Lebensjahr hatten, sind oft länger fruchtbar.
  • Körpergewicht
    Übergewicht beeinflusst die Fruchtbarkeit negativ.
  • Raucherstatus
    Rauchen lässt die Eierstöcke vorzeitig altern – Frauen die rauchen haben nur fast halb so viele Eizellen wie gleichaltrige, gesunde Nichtraucherinnen.

Der AMH-Wert wird meist in Verbindung mit einer Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung der Eizellreserve verwendet und wird auch zur Rate gezogen um festzustellen, ob eine Frau für eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) geeignet ist.

Normbereiche für den Mann:

Hormon & Funktion Normbereich

(nach LABORS.AT)

Beispiele für Ursachen/Auswirkungen bei Abweichungen
Gesamt-Testosteron

Ist das bedeutendste männliche Geschlechtshormon: Fördert Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane

 

2.490-8.360 ng/ml Erhöhter Wert:

Tumor der Hoden, Leberzirrhose

Verminderter Wert:

Drogenmissbrauch, Unterernährung

 

Thyreotropin (TSH)

Fördert die Hormonproduktion, Hormonausschüttung und das Wachstum der Schilddrüse

 

0,30-4,00 µU/l  

Erhöhter Wert:

Schilddrüsenunterfunktion

Verminderter Wert:

Schilddrüsenüberfunktion

Follikstimulierendes Hormon (FSH)

Bewirkt die Reifung der Spermien in den Hodenkanälchen

1.50-12.40 mU/ml Erhöhter Wert:

Hodenschrumpfung, Keimdrüsenunterfunktion, Störungen in der Samenzellbildung

Verminderter Wert:

Sekundäre Keimdrüsenunterfunktion/Hodeninsuffizienz

 Luteinisierendes Hormon (LH)

Sorgt für die Bildung von Testosteron und hat Einfluss auf die Ausreifung von Spermien

 

1,7-8,6 mU/ml  Erhöhter Wert:

Hodenschrumpfung, Hodeninsuffizienz

Verminderter Wert:

Keimdrüsenunterfunktion, Störung der Hormonproduktion des Hodens

 Prolaktin

Während die Funktion im gesunden Mann unklar ist, hat die Abweichung vom Normbereich krankheitswert

 

4,60-21,40 ng/ml  Erhöhter Wert:

Libido- und Potenzstörungen

Verminderter Wert:

Keimdrüsenunterfunktion

Der wichtigste Hormonwert im Blut wenn eine Schwangerschaft eintritt ist das humane Chorion-Gonadotropin (hCG). Dieses muss im Rahmen einer Schwangerschaft konstant überwacht werden und gibt vor allem im 1. Trimenon Aufschluss über mögliche problematische Verläufe. Auch für diesen Wert gibt es wieder genau definierte Normwerte.

Hormon Zeitpunkt Normbereich Abweichungen
Humanes Chorion-gonadotropin (hCG)

Dient dem Schwangerschaftnachweis sowie der Schwangerschaftsbeobachtung

3. SSW 5-50 U/l Erhöhter Wert:

Schwangerschaft bzw. Mehrlingsschwangerschaft

Niedriger oder zu langsam ansteigender Wert im ersten Trimenon:

Fehlgeburt

Erhöhter Wert außerhalb der Schwangerschaft: Brustkrebs/Hodenkrebs

4. SSW 50-500 U/l
5. SSW 100-5.000 U/l
6. SSW 500-10.0000 U/l
7. SSW 1.000-50.000 U/l
8. SSW 10.000-1000.000 U/l
9.-10. SSW 15.000-200.000 U/l
11.-14. SSW 10.000-100.000 U/l
2. Trimenon 8.000-100.000 U/l
3. Trimenon 5.000-65.000 U/l

Auf die genaue Funktion einiger wichtiger Hormone wird in weiteren Lexikoneinträgen (Progesteron, Östrogen, Schilddrüse) weiter eingegangen.

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Univ. Lekt. OA Dr. Markus Lipovac

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