Welche Komplikationen können bei Endometriose auftreten?
Im Verlauf der Erkrankung können sich Endometrioseherde vergrößern bzw. an den Eileitern oder Gebärmutterbändern bilden oder Zysten an den Eierstöcken (Endometriome) entstehen, welche die Fruchtbarkeit mindern können. Ebenso können die Endometrioseherde langfristig zu Verklebungen und Verengungen der Eileiter führen, die den Weitertransport der Eizelle behindern.
Wie wird Endometriose diagnostiziert?
Auf ein ausführliches Gespräch mit der Patientin folgt eine allgemeine körperliche und gynäkologische Untersuchung. Bei der Tastuntersuchung überprüft die Ärztin/der Arzt, ob leichtes Bewegen oder Druck auf die Gebärmutter als schmerzhaft empfunden werden. Anschließend wird eine Sichtuntersuchung mit einem Scheidenspiegel sowie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, welche Hinweise auf größere Endometrioseherde und –zysten geben können.
Die zuverlässigste Diagnosemethode stellt allerdings die Bauchspiegelung (Laparoskopie) dar bei welcher unter Vollnarkose ein dünnes optische Instrument mit einer kleinen Kamera durch einen kleinen Schnitt im Bereich des Nabels in die Bauchhöhle eingeführt wird. Dadurch erhält man Bilder der Organe im Bauchraum und Becken und kann auch kleinere Endometrioseherde und Verwachsungen entdecken bzw. entfernen sowie Gewebeproben entnehmen um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen.
Je nach Symptomen und dem Ergebnis der vorangegangenen Untersuchungen können auch noch andere Untersuchungsverfahren wie zum Beispiel: Blasen- und/oder Darmspiegelung sowie bildgebende Verfahren (CT, MRT) zum Einsatz kommen.
Gibt es eine Therapie bei Endometriose?
Im Moment gibt es keine Therapie die zu einer vollständigen Heilung der Endometriose führt. Es stehen allerdings je nach Symptomatik und Behandlungsziel verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung welche Schmerzen lindern bzw. Schwangerschaften ermöglichen können.
Um starke (Menstruations)schmerzen bzw. –krämpfe zu lindern können Schmerzmittel und hormonelle Präparate (Ovulationshemmer/“Pille“, Gestagene und GnRH-Analoga) zum Einsatz kommen. Hierbei ist zwischen Nutzen und Nebenwirkungen (z.B. Hitzewallungen, Kopfschmerz, Trockenheit der Schiede, Magenbeschwerden) abzuwägen.
Besonders in Bezug auf Kinderwunsch muss das Therapiekonzept angepasst werden, da hormonelle Wirkstoffe die körpereigene Hormonproduktion und somit die Funktion der Eierstöcke unterdrücken. Dadurch wird nicht nur die Fruchtbarkeit deutlich herabgesetzt sondern meist auch eine Empfängnis ganz verhindert. Daher ist bei Kinderwunsch oft die operative Behandlung das Mittel Wahl. Hierbei werden sichtbare Endometrioseherde entfernt, Verwachsungen gelöst, die Eileiterfunktion wiederhergestellt und somit die Fertilität verbessert.
Kinderwunschtherapien bei Endometriose
Stellt sich nach einer erfolgreichen Operation keine Schwangerschaft ein, können bei milder Endometriose auch die Intrauterine Insemination (IUI) bzw. bei fortgeschrittener Erkrankung, älteren Frauen oder Partnern mit eingeschränkter Spermienqualität auch die In-Vitro-Fertilisation (IVF) bzw. Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) zu einer erfolgreichen Befruchtung führen.